Kunst, Kultur und Küsse am Altar

Die erste Folge von „Podcascht“, dem neuen Augsburger Kultur-Podcast mit starkem Fokus auf süddeutsche Sub- und Gegenkultur, ist online. Zusammen mit Andy Schindler darf ich ihn verwirklichen. Neben meinem Interview mit dem Kulturreferenten der Stadt Augsburg Jürgen Korbinian Enninger, gibt es einen Beitrag von Andy über den Horrorfilmregisseur und Begründer des deutschen Splatterfilms Olaf Ittenbach. Der Regisseur von PREMUTOS, DARD DIVORCE und FAMILIENRADGEBER dreht aktuell einen weiteren Streifen: Levizia.

Inhaltlich ist uns noch nicht viel mehr bekannt, als dass der Film zur Zeit des ersten Weltkriegs spielt und die Geschichte eines Mannes erzählt, der nach einer Schlacht schwer verwundet aufwacht, bei einer Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten. Mit dabei als Statist ist auch Sammy Akdil, der immer wieder in Filmen mitwirkt. So auch in Ittenbachs neuestem Werk.

Kunst und Kultur sind beruflich die Themenfelder, die ich immer wieder mit großer Begeisterung und Neugier bearbeite. Das Internationale Gitarrenfestival Wertingen durfte ich auch dieses Jahr im Vorfeld und bei der Guitar Night für die Augsburger Allgemeine begleiten. Weltstars der Gitarrenkunst stehen seit vielen Jahren auf der Bühne in meiner Wahlheimat. Dieses Jahr etwa in einer Weltpremiere erstmals in Wertingen das Duo El Amir (Amir John Haddad) und Sabrina Romero. Beim Zusammenspiel von Gitarre, Percussion, Gesang und Tanz kam dieser wunderschöne Weltenschmerz musikalisch auf die Bühne, denn oftmals nur Südeuropäer so inbrünstig präsentieren können.  Eine besondere Reise durch die Varianten des Flamenco nach Andalusien gab es hier im ersten Teil.

Mit seinem Fingerstyle-Spiel lieferte der Schwede Jimmy Wahlsteen einen weiteren Beweis dafür: es braucht nur eine Gitarre, um musikalische Klangwelten zu schaffen, in die man reisen kann und sollte. Rockige, dennoch überwiegend sanfte Töne entführten zum Zurücklehnen und Eintauchen in die Möglichkeiten des Instruments Gitarre, die so facettenreich sind.

Vielfältig sind auch immer wieder die Themen, die mich beruflich begleiten. So durfte ich schon oft zu Hochzeiten schreiben. Wie auch zu der von Ana und Mark Brasseur. Beide haben sich vor ca. sechs Jahren während Marks Aufenthalt in Mexiko kennengelernt und leben seit etwa fünf Jahren in Frankfurt/Main zusammen. Dort war vor einigen Monaten die standesamtliche Hochzeit. Nun folgte die kirchliche Trauung in Cuernavaca, der Stadt des ewigen Frühlings, ca 1 ½ Autostunden von Mexiko City entfernt.

„Es war ein grandioses Fest mit 160 Gästen. Besonders beeindruckend war, dass neben Mexikanern ca. 40 Gäste den weiten Weg aus Deutschland, Spanien, Bolivien, nach Mexiko angetreten haben, um mit Ana und Mark zu feiern. Von jeder Station in Mark’s Leben (aufgewachsen in Augsburg, Studium in Deutschland, Granada in Spanien und Mexiko) waren Leute da, die teilweise atemberaubende Strecken hinter sich gebracht haben“, erzählt Bräutigam Vater Hannes Thoben.

So war z.B ein ehemaliger Schulfreund von St. Stephan in Augsburg dabei, der momentan als Arzt in Kapstadt tätig ist, und der tatsächlich 40 Stunden unterwegs war, bis er in Mexiko gelandet ist. Es war eine imposante Hochzeitsfeier, die mit einer rauschenden Nacht in den frühen Morgenstunden endete, aber am nächsten Tage feuchtfröhlich weiterging. Selbst die 99-jährige Oma der Braut war bis weit nach Mitternacht dabei.