Konrad Diener (Max von Thun) und Maris Bächle (Jessica Schwarz), Copyright: ZDF/Maria Wiesler.

Waldgericht – Ein Schwarzwaldkrimi

Jessica Schwarz und Max von Thun klären als Ermittler in der Umgebung von Freudenstadt ihren zweiten Kriminalfall. Regisseur Marcus O. Rosenmüller inszenierte erneut einen zweiteiligen Fernsehfilm nach dem Drehbuch von Anna Tebbe. In weiteren Rollen spielen Nadja Bobyleva, Robert Schupp, David Zimmerschied, Jeanette Hain und viele andere. Mit Max von Thun konnte ich kürzlich über die Dreharbeiten und den Drehort sprechen. Bis Oktober 2020 wurde gedreht, am Montag, 4. , und Dienstag, 5. Januar 2021, jeweils 20:15 Uhr ist das Ergebnis im ZDF zu sehen. Dann ist der Zweiteiler in der ZDF-Mediathek abrufbar

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Wie sehr hat Sie der Drehort im Schwarzwald bereits beim ersten Teil und auch jetzt wieder eingenommen?

Max von Thun: Ich hatte bis zum Beginn der Dreharbeiten wenig Anknüpfungspunkte zum Schwarzwald, habe ihn dadurch aber kennen und schätzen gelernt. Er ist landschaftlich unglaublich schön. Und das ist das Besondere an dieser Reihe, dass wir uns auf die Mythologien – die nicht nur im Schwarzwald, auch in ländlichen Gegenden allgemein vor 100, 150 Jahren so in der Stube um die Kerze versammelt entstanden – verlagert haben. 

Ich konnte diese Gegend beim ersten Teil im Herbst mit Nebelschwaden in den Bäumen, als es kalt und düster war, kennenlernen. Was dem Film gut tat, aber schon aufs Gemüt schlug. Und jetzt konnte ich ihn im Sommer von einer anderen Seite entdecken, und seine Schönheit anders schätzen. Mittlerweile habe ich zu ihm einen engeren Bezug, da mir die Dreharbeiten viele Orten eröffneten, die ich als Tourist bestimmt nicht entdeckt hätte.

Deutschland hat tolle Gegenden, die man bis dato eher selten erkundet hat! Wie sehen und handhaben Sie das?

Max von Thun: Das Münchner Umland bietet ja auch viele Seen und Berge. Ich war immer schon viel draußen, damals mit meinen Eltern und jetzt mit meinem Sohn. Ich verstehe aber auch, dass grundsätzlich der Reiz des Exotischen und Fremden einen in die Ferne zieht, aber das geht nun mal jetzt nicht. Daher ist es schön, dass Deutschland und gewisse Regionen eine Renaissance erleben.

Zurück zu den Mythen, Sie persönlich sind da ja sowieso angetan von, Sie sind bekennender Dracula-Fan habe ich gelesen.

Immer schon, ich weiß gar nicht wie alt ich war, sechs, sieben. Damals hat mein Vater auf Beta-Kassetten noch Filme mit Christopher Lee, dem Dracula im Farbfilm schlechthin, aufgenommen und diese vorab gesichtet, dass er uns sagen konnte, wann wir die Augen schließen sollen. Einmal habe ich dennoch durch die Finger gelinst und hatte danach ein Jahr lang Albträume und anschließend Angst vor Vampiren. Das legte sich dann, als ich zu meinem Geburtstag im Fasching Vampir-Motto-Feiern veranstaltete. Mittlerweile bin ich großer Vampirfan, das ist eine tolle Geschichte, vor allem Bram Stokers Dracula. Ich habe sogar auf der Gästetoilette eine Meter hohe Christopher Lee Figur mit Umhang. Mythen fand ich immer toll.

Hat es Vorteile eine Folge als Zweiteiler mit zweimal 90 Minuten erzählen zu können?

Natürlich, Teil 1 war bereits komplex mit Rückblenden etc.. Solche Geschichten brauchen Zeit. Das Schöne ist, dass durch den Zeitgewinn, die einzelnen Rollen mehr Raum erhalten und sich entwickeln lassen. Das ist zum einen aus Schauspieler-Sicht sehr spannend, zum anderen kann auch der Zuschauer tiefer eintauchen. Natürlich muss man sich zwei Abende Zeit nehmen, aber ich glaube, es lohnt sich.

Sie drehten ja bis Oktober den Schwarzwald-Krimi, vorab noch den zweiten Teil vom Immenhof, in diesem Jahr war das ja nicht so klar, ob alle angesetzten Drehs klappen?

Max von Thun: Es war alles so geplant, im April dachte ich allerdings noch, dass ich wohl 2020 nichts mehr drehen würde. Ich konnte aber noch relativ viel machen, wofür ich sehr dankbar bin. Wir kamen durch beide Produktionen zwar mit sehr vielen Tests und strengen Auflagen, jedoch wunderbar durch.