Mein erster Gast auf Kleos Bank, ein waschechter Augsburger: Kurt Idrizovic. Er ist Buchhändler, Literaturexperte und ein wichtiger Vorreiter für Projekte diesbezüglich in der Stadt. Nicht nur, dass auf seine Initiative eine Bürgerinitiative für die neue Stadtbücherei entstand, die zu einem Bürgerbegehren und letztendlich zur neuen und besseren Einrichtung am Ernst-Reuter-Platz führte. Auch der Ursprung des Brechtfestivals geht auf ihn zurück. Es war mir eine besondere Freude, dass er der Einladung zu meinem neuen Projekt folgte und als mein erster Gast Platz auf Kleos Bank nahm, trotz Regens und noch gravierender einen Tag, bevor auch er als Einzelhändler sein Geschäft aufgrund der Corona-Richtlinien der Bayerischen Staatsregierung schließen musste. Eine Frage an ihn von mir war daher auch : „Eigentlich hätten die Menschen jetzt doch Zeit zu lesen, und ausgerechnet jetzt müssen Buchhandlungen und Bibliotheken schließen?“
Kurt Idrizovic: „So ist es, und ich war auch überrascht, dass der Ministerpräsident uns nicht als System relevant eingestuft hat. Wir haben es schon erlebt, dass die Leute sich eindecken, da sie mehr Zeit zu lesen, gerade auch von dicken Wälzern haben. Man kann Bücher natürlich auch weiterhin per Mail oder telefonisch bei uns bestellen. Das wäre jedoch schon eine gute Idee gewesen, damit sich die Menschen zudem in Bibliotheken informieren können, nicht jeder hat Internet oder Zeitungen zu Hause. Gerade auch für Menschen, die sich nicht alles leisten können, wäre dies hilfreich gewesen. Daher finde ich es etwas schade. Aber auch das ist ein Teil der Erfahrung, die wir jetzt machen müssen, um es womöglich das nächste Mal anders zu handeln.“
Was wir beide sonst noch gesprochen haben, etwa zu Kurt Idrizovics Lieblingszitat von Bert Brecht „Ändere die Welt, sie braucht es.“ seht ihr auf meinem YouTube-Kanal „Kleos Bank“.