Was in der Woche von Palmsonntag bis Karfreitag respektive Ostersonntag passierte, das ist Inhalt von „Passion21“. In einer ganz eigenen Form wird diese „unglaubliche Woche der Menschheitsgeschichte neu erzählt“. Und wie, im Festspielhaus in Füssen feierte die etwas andere Passionsgeschichte am Donnerstag, den 7. April 2022 endlich Premiere. Das Besondere: Wie wir wissen, geht es um das Leid Christi, doch Jesus taucht als Figur gar nicht auf. Stattdessen erlebt man die fünf Menschen Magdalena, Petrus, Judas, den Hohepriester Kaiphas und Pilatus, die das Geschehen aus ihren ganz eigenen, überraschenden Perspektiven wiedergeben. Anna Hofbauer ist dabei als
Magdalena zu sehen. Pirmin Sedlmeier steht als Petrus („In der Komfortzone passieren keine Wunder!“ einer der stärksten Sätze der Inszenierung von Manfred Schweigkofler) an der Seite von Christopher Brose als Judas. Michael Grimm (bekannt auch aus den Rosenheim Cops) spielt, wie in der Verfilmung des Stoffs aus dem Jahr 2021, den Hohepriester Kaiphas. Pilatus wird von Stephan Lewetz dargestellt. Ein Stück zum Nachdenken, die Schauspieler agieren mit einer unheimlichen Präsenz inmitten eines Genre-Mix von geschichtlicher Erzählung, Theater, Video-Mapping, alter und neu komponierter Filmmusik, Klangbildern und Tanz.
„Die Zuschauer sollen eine völlig neue Kunstform, eine neue Form des Storytellings erleben.
Die multimediale Technik holt die Zuschauer mitten ins Geschehen“, versprach
Schweigkofler keineswegs zu viel. Schon beim Hineingehen ins Festspielhaus wird man in einer Kulisse, die Jerusalem darstellt, empfangen und erlebt mit vielen Eindrücken eine Reise hinein in die Geschichte, die wir dieser Tage feiern. Gespielt wird noch bis 24. April 2022 in Füssen. Ich konnte mit Kaiphas Darsteller Michael A. Grimm über seine Rolle sprechen.