A3-Jubiläum

Die Zukunft der Arbeit!

Einen kurzweiligen Vortrag von Philosoph und Publizist Richard David Precht konnte ich beim zehnjährigen Jubiläum der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH erleben. Bevor der eloquente Precht auf die Bühne ging, um zu „Die Zukunft der Arbeit“ zu sprechen, hatte ich noch kurz Gelegenheit mit ihm auch über die Zukunft bzw. Gegenwart meiner Branche zu unterhalten. Danke an den Philosophen und Publizisten: Wir sind uns einig, Journalisten haben es derzeit nicht leicht.

Anschließend schaffte er es nach einem fast zweistündigen Vorprogramm, alle in seinen Bann zu ziehen. Wie? Selbstironisch mit „Philosophen haben keine Kompetenz. Sie alle haben Kompetenzen, wenn sie sich mit einer Sache auskennen, aber ihre Kompetenz schwimmt in einem Meer von Inkompetenz. Die Inkompetenz Kompensationskompetenz ist die einzige Kompetenz, die ich als Philosoph habe“, sprach er, amüsierte und die Gäste (an die 600) hingen an seinen Lippen. Precht erinnerte, dass die Arbeitswelt, das ganze Leben – „ausser ihre Ehe, hoffe ich“ – daraus bestehe, mit Leuten auszukommen, die man sich nicht ausgesucht hat. Soziales Schach eben. Und er gab Denkanstöße, wie wir künftig mit dem neuen Betriebssystem von Gesellschaft umgehen könnten. „Erst wurde die menschliche Hand, jetzt das menschliche Gehirn zum Teil durch Maschinen ersetzt, das ist eine epochale Veränderung.“ Doch „Die Zukunft der Arbeit“ ist nicht düster. Wir brauchen zum einen IT-Experten (aber bitte nur von wirklich Begabten als Beruf in Erwägung zu ziehen), Projektmanager (Unvorhergesehenes kann von keiner Maschine berechnet denn gelöst werden), und noch viel mehr Handwerker und Menschen im Empathie-Sektor: Menschen wollen in letzter Konsequenz mit anderen zu tun haben. Daher gibt es künftig mit Sicherheit noch Restaurants, denn man esse gerne in Gesellschaft, also wird es Köche trotz Thermomix geben. Gut so!

Humanität wird heutzutage durch Sozialtechnik ersetzt, wir müssen das wissen, so der Philosoph. Doch das Gegenteil von einem Plan, der ja so gerne gemacht wird ist Geschichte, und zwar alles, was dazwischen kommt. Diese Form von Humanitätsverhalten, wo der Mensch im Mittelpunkt steht und eben etwas dazwischen kommt, gilt es zu erhalten. Wegfallen werden Berufe wofür man nix können muss und die man in einem halben Jahr erlernen kann. „Gebraucht werden Leute in Bereichen, in denen Menschen Wert darauf legen, mit anderen zu tun zu haben.