Martin Brühl (Roeland Wiesnekker) und Susanne Koch (Meike Droste) sind privat ein Paar.

Der Kommissar und die Wut

Die Augsburgerin Meike Droste ist heute, am 7. Dezember, im ZDF zu sehen.

Bereits in „Der Kommissar und das Kind“ spielte sie die  Kriminalpsychologin Susanne Koch. In der der Rolle hat sie mit ihrem Kollegen, Kommissar Martin Brühl (gespielt von Roeland Wiesnekker) auch privat eine Beziehung hat. Mit der gebürtigen Augsburgerin, die im echten Leben in Berlin lebt, konnte ich sprechen.

Die Beziehung der beiden, Martin und Susanne ist zwar präsent, nimmt aber nicht den üblichen Raum wie bei anderen Ermittlerpaaren, die auch privat liiert sind, ein. Wie sehen Sie das?

Meike Droste: Das stimmt, meiner Figur Susanne ist es wichtig, dass Privates in der gemeinsamen Ermittlerarbeit keine Rolle spielt. Ich finde, das macht mit die Stärke des Films aus: dass der Zuschauer das Paar zwar auch mal privat erlebt, dies aber im Berufsalltag nicht spürbar wird . Stattdessen steht der Fall im Mittelpunkt, der sie beschäftigt. Da ist Susanne sogar noch konsequenter, will auch mit anderen Kollegen nicht über den Gemütszustand von Martin sprechen. Dieser ist sehr verschlossen, was sie allerdings nicht erklären will. Es geht um die Arbeit.

Was genau reizt Sie an der Rolle der LKA-Ermittlerin Susanne Koch? Einem breiten Publikum wurden sie ebenfalls in einer TV-Rolle als Polizistin, die der Bärbel Schmied in „Mord mit Aussicht“ bekannt. Sie waren und sind aber auch als Schauspielerin in vielen Theater-Engagements aktiv und erfolgreich, haben im Fernsehen und Film andere, unterschiedliche Rollen übernommen. 

Meike Droste: Es ist natürlich schön zu wissen, dass die Arbeit, die man tut, eine große Resonanz findet wie im Fall von Mord mit Aussicht. Für uns Schauspieler ist es jedoch auch der Beruf, mit dem man die Familie ernährt. Man macht Castings und übernimmt Rollen. Die Bärbel ist nur ein Ausschnitt an Charakteren, die ich in meinem Beruf darstellen darf. Ich bin dankbar dafür. Bei der Rolle der Susanne speziell haben mir beide Bücher von Christoph Darnstädt gefallen, denn sie sind sehr klug und fein geschrieben. Produzent Moritz von der Groeben und Regisseur Andreas Senn sind zudem zwei Menschen, mit denen ich sehr gerne zusammen arbeite. Außerdem hat mich auch die Arbeit mit Schauspielkollege Roeland Wiesnekker gereizt. Wir sind zwei völlig unterschiedliche Spieler.

Das ruhige Agieren der Akteure, gerade des Kommissars und seiner Kollegin/Partnerin erinnert fast an ein Bühnenstück, wie sehen Sie das?Kommt Ihnen als Bühnen-Schauspielerin diese Art des Spielens gerade recht?

Meike Droste: Ja es hat etwas von einem Kammerspiel. Susanne ist ein Charakter, eine starke und unabhängige Frau mit klarer Haltung, die mit dem Kommissar zusammenleben will, Beruf und Privates aber strikt trennt. Die Filme heben sich ab, indem Facetten anderer Genres gezeigt werden können. Es wird auch viel mit Mimik und Gestik gearbeitet, weniger mit Worten. 

Sie leben in Berlin, dort gab es vor einigen Jahren einen realen Fall, bei dem ein Mensch durch ein illegales Autorennen am Ku’damm getötet wurde. Auch im Film sind Raser und eine getötete Frau der Kern der Geschichte. Fiktion und Realität verschwimmen hier. Was macht das mit einem?

Meike Droste: Als wir drehten, ging der Fall in Revision. Und nun zur Ausstrahlung geht er erneut in Revision. Leben und Tod gehören im Krimi dazu. Wenn aber ein Film  auf echten Schicksalen basiert , berührt mich das noch mal auf eine andere Weise.

Alle Bilder Quelle: ZDF und Leah Striker