Nach dem Skandal um den Musikpreis ECHO im April 2018 wurden ja alle ECHO-Verleihungen abgeschafft. Mit dem OPUS KLASSIK, initiiert vom „Verein zur Förderung der klassischen Musik e. V.“, soll dieser Preis künftig klassische Musik und insbesondere ihre Künstler auszeichnen. Über 1.000 Gäste feierten im ausverkauften Konzerthaus Berlin im Oktober 2018 die Premiere des neuen Preises für klassische Musik, dem OPUS KLASSIK, und ich durfte dabei sein. Es war ein wunderbarer Abend, an dem ich außergewöhnliche Künstler kennenlernen konnte.
Sopranistin Diana Damrau wurde geehrt!
Als allererste überhaupt erhielt die bereits weltweit überaus erfolgreiche Sopranistin Diana Damrau aus Günzburg diese neu geschaffene Trophäe als „Sängerin des Jahres“. Ihr Laudator und zugleich Moderator der im ZDF übertragenen Veranstaltung, Thomas Gottschalk war begeistert von der „wunderbaren Sopranistin, die auch schauspielerisch unschlagbar ist.“ Und die, wenn man mit ihr Essen geht, „nicht nur Traum verloren in ihrem veganen Joghurt rührt.“ Denn um eines hatte sie ihre Familie einst am Anfang ihrer Karriere gebeten: Sie davor zu bewahren, nicht eine verrückte Gesangsmaschine zu werden, die nur um sich selbst kreist. Auftrag erfüllt! Ihre Eltern, Sybille und Rainer, waren dann auch mit in Berlin und freuten sich mit ihr. „Einen Echo-Klassik hat Diana schon einmal erhalten, dass sie jetzt auch noch diesem neuen Klassikpreis und dann als allererste bekam, ist klasse.“ Der Bekanntheitsgrad der bodenständig gebliebenen Weltklasse-Sängerin kann dadurch auch hierzulande mit dem OPUS nur noch mehr gesteigert werden. Diana Damrau genoss den Abend sichtlich, obwohl – wie sie bedauerte – ihr Mann, Bassbariton Nicolas Testé und die beiden Söhne Alexander und Colyn nicht dabei sein konnten. „Unser Schwiegersohn stand in der Pariser Oper auf der Bühne, die beiden Jungs werden derzeit in Dianas Wohnort Zürich von einer Freundin aus Frankreich betreut“, erzählten die stolzen Eltern des Opernstars, die u.a. mit weiteren Gewinnern des OPUS wie den Pianisten-Brüdern Lucas & Arthur Jussen aus den Niederlanden, dem britischen Cellisten Sheku Kanneh-Mason (er hatte bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle gespielt), oder dem “Sänger des Jahres”, dem Tenor Juan Diego Flórez aus Peru feierten.
Grund zur Freude hatte bei der Verleihung und TV-Show, musikalisch umrahmt vom Konzerthausorchester unter der Leitung der mexikanischen Dirigentin aus New York, Alondra de la Parra, auch die erste Konzertmeisterin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Sarah Christian. In der Kategorie „Beste Sinfonische Einspielung von Musik des 19. Jahrhunderts“ erhielt die gebürtige Augsburgerin für das Album „Brahms“, erschienen bei RCA Red Seal (Sony) mit ihren Kollegen den OPUS. „Toll, dass unser Orchester immer wieder diese Bestätigung bekommt. Wir sind schon von Natur aus motivierte Musiker und brennen für das, was wir machen, aber so ein Preis ist immer wieder ein zusätzlicher Ansporn und es ist schön, wenn man als besonderes Orchester wahrgenommen wird.“ Weitere Preise gingen zudem u.a. an Sopranistin Regula Mühlemann, das Ensemble 4 Times Baroque, den Kontrabass-Virtuosen Roman Patkoló und der georgischen Violinistin Lisa Batiashvili. Abba-Superstar Benny Andersson wurde in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ für sein Album „Piano“ geehrt und freute sich, dass neben vielen Auszeichnungen für die Songs und Zeit mit ABBA dieser OPUS ihm ganz allein gehöre. Der Preis fürs Lebenswerk ging an die 90-jährige ehemalige Opernsängerin Christa Ludwig. Die neue Trophäe erhielten die Preisträger u.a. aus den Händen der Laudatoren Natalia Wörner, Max Raabe, Rolando Villazón, Brigitte Fassbaender, Thomas Heinze, Valerie Niehaus und Jo Schück.