Seit 20 Jahren gibt es das Ludwigs Festspielhaus in Füssen mit einer wechselvollen Inhabergeschichte. Und das Musical zum Bayern-Kini schlechthin wird hier gespielt. Ich selbst war bis dato noch nie dort. Jetzt war es endlich soweit. Besonders schön war, dass der sogenannte Ur-Ludwig, Jan Ammann, der bereits von 2000 bis 2003 in „Ludwig II. – Sehnsucht nach dem Paradies“ zum Start des Festspielhauses in Füssen die Titelrolle spielte, bei meinem Besuch den König gab.
Vor Beginn der Vorstellung konnte ich an einer Backstage-Führung teilnehmen. Renate Böck vom Festspielhaus gab einen leidenschaftlichen Einblick in die Historie des Hauses, zeigte den Bühnenbereich samt Requisiten und Kulissen, allen voran den Pool, der u.a. den Todesort Ludwigs II. , den Starnberger See, symbolisiert und der durch die besondere Drehbühne immer wieder eindrucksvoll in Szene gesetzt werden kann. Auch die Skelette von Szenenbildner Michael Curry – er schuf auch die besonderen Figuren im Musical „König der Löwen“ – konnten nah begutachtet werden.
Die Atmosphäre in Füssen ist sehr „heimelig“, nach der wirklich sehr beeindruckenden Aufführung, in der das Leben und Sterben des Bayernkönigs portraitiert wird, mischen sich immer wieder die Künstler unters Publikum, kommen für Selfies und Autogramme in den Barbereich. Dieses Open House-Prinzip ist gewünscht, auch Nicht-Musicalbesucher haben während des Spielbetriebes die Möglichkeit, das Haus zu besuchen, die ausgestellten Kostüme und die besondere Innenarchitektur anzusehen oder die Gastronomie zu nutzen.
Dass ich bei diesem Besuch die Möglichkeit hatte, auch einige der Darsteller persönlich kennenlernen zu können, machte ihn für mich natürlich zudem zu etwas Besonderem. Und so plauderte ich etwa mit William Cohn (Waffenhändler Kaspar, eine „böse“, aber starke Rolle), den man auch aus Neo Magazin Royale und Circus HalliGalli kennt. Traf den Schattenmann Kevin Tarte, Alexander Kerbst (Dr. Gudden, Ludwigs Arzt, bald als Falco in Füssen zu erleben) und Stefanie Kock (Ludovika, kommt im April nach Augsburg ins Kurhaus). Sie alle agierten in einem super Bühnenbild, zu bewegender Musik, in einer der wahrscheinlich dem tatsächlichen Todesgrund Ludwigs II. näher kommenden Variante.
Schattenmann Kevin Tarte William Cohn Stefanie Kock und Alexander Kerbst waren als Dr. Gudden und Ludovika im Einsatz.